die brennnessel


 

 

Brennessel, verkanntes Kräutlein, Dich muß ich preisen,
Dein herrlich Grün in bester Form baut Eisen,
Kalk, Kali, Phosphor, alle hohen Werte,
Entsprießend aus dem Schoß der Mutter Erde,
Nach ihnen nur brauchst Du Dich hinzubücken,
Die Sprossen für des Leibes Wohl zu pflücken,
Als Saft, Gemüse oder Tee sie zu genießen,
Das, was umsonst gedeiht in Wald, auf Pfad und Wiesen,
Selbst in noch dürft´ger Großstadt nahe Dir am Wegesrande,
Nimms hin, was rein und unverfälscht die gütige Natur
Dir heilsam liebend schenkt auf ihrer Segensspur!

 

Hoffmann, Dr. Heinrich (1809-1894)

 

 

 

Die Brennnessel, ob die Große oder die Kleine, sind hervorragende Heilpflanzen und man sollte im Garten eine Ecke mit diesen stehen haben.

Man kann sie als Brennnesseltee trinken, im Salat, in der Suppe und wie Spinat essen. Gut gewürzt und zusammen mit anderen Kräutern schmeckt das alles wunderbar und gibt frische Kräfte.
Brennnesseltee ist ein beliebter Tee zur Entschlackung und Anregung des Stoffwechsels. Er wirkt entwässernd, blutreinigend und entgiftend und ist dadurch unentbehrlich bei Blasen- und Nierenerkrankungen, Rheuma, Gicht, Arthrose und Arthritis.

Besonders mutige Rheumapatienten lassen sich mit der ganzen Pflanze schlagen, um die Reizwirkung des Brennnesselgiftes auszunutzen. Man nennt das "Urtikation". Die Ursache für die brennenden Schmerzen und juckenden Quaddeln ist die Ameisensäure.

Die Brennnessel wirkt stimulierend auf die Verdauungsdrüsen und hat eine blutzuckersenkende Wirkung.

Eine ihrer ganz großen Stärken ist ihr hoher Eisengehalt. Sie liefert – je nach Wuchsort – zwei- bis viermal so viel Eisen wie ein Rindersteak und bis zu dreimal so viel Eisen wie Spinat. Dadurch wird sie auch als ergänzende Therapie bei Blutarmut und Frühjahrsmüdigkeit eingesetzt.

Brennesselsamen geben Kraft, helfen bei Potenzstörungen und Haarausfall und wirken gut bei Erschöpfungszuständen.

Als Brennnesseljauche ersetzt die Pflanze Kunstdünger und Pestizide.

Bei all dieser Vielseitigkeit wundert es dann doch, dass die Brennnessel von vielen Menschen so eisern bekämpft wird. Mit Hacke, Spaten, Pflug und Chemikalien rückt man ihr zu Leibe – meist erfolglos, da ihr ausuferndes Wurzelgeflecht immer wieder neue Pflanzen entstehen lässt. Sehr viel intelligenter wäre es also, wenn man das unvergleichliche Geschenk der Natur einfach für die eigene Gesundheit nutzen würde.


 

 

 

Mein Brennnesselsuppenrezept:

Eine Schale voll Brennnesselblätter schneiden (am besten mit einem Handschuh und immer die obersten Blätter), waschen, klein schneiden und mit einer oder zwei Zwiebeln in Öl andünsten. Mit einer Brühe aufgießen, 10 Minuten köcheln lassen. Gut würzen mit Salz, Pfeffer und Gewürzen nach eigenem Geschmack. Würstchen und andere Gemüsearten wie Kartoffeln, Möhren oder Kürbis können natürlich auch mit gekocht werden. Etwas Creme fraiche unterrühren und servieren.

Guten Appetit!

 

 

 

 


Klein Sien, 20.April 2015